Wir sind auf Sri Lanka. Genauer gesagt Colombo Airport. Das Visum bekommen wir ohne Probleme; da wir nicht wussten wohin unser Urlaub dieses Jahr geht, blieb uns nur das Flughafen-Visum. Als wir aus dem Flughafen treten, erschlägt uns das Wetter nicht so arg, wie in Doha, dafür macht uns die kurze Nacht zu schaffen. Nach kurzer Wartezeit holt uns ein Taxi am Flughafen ab, dass unsere Vermieterin in Negombe uns geschickt hat. Drei Erwachsene und zwei Kinder in einem Tata. Die zwei großen und die Kinder-Rucksäcke landen auf der Rückbank, zusammen mit Anne und den Kindern. Der Kofferraum wäre ohnehin kaum vorhanden. Mathilda gefällt es auf Annes Schoß, ich sitze vorne links, was auf Sri Lanka Beifahrerseite bedeutet und bekomme den Verkehr hautnah mit. Kein Wunder bei der Blechbüchse, Knautschzone unter 50cm, aber dafür eine Hupe aus dem 40Tonner. 20 Minuten später, die Eindrücke rasen an uns vorbei, biegt der Fahrer in eine kleine Seitenstraße ein. „House of Esanya“, unsere erste Unterkunft.
Wir werden sehr herzlich von der Dame des Hauses begrüßt und beziehen unsere zwei Zimmer. Zur Begrüßung gibt es Mangosaft und Tee. Die Kinder spielen UNO und ich muss mich nach 3h Schlaf kurz hinlegen. Anne ruht sich ebenfalls aus und nach 2h, was haben die Kids eigentlich gemacht, wache ich wieder auf. Zeit, die Stadt zu erkunden. Die Inhaberin erklärt uns den Weg zur Bushaltestelle und so sitzen wir kurze Zeit später im Bus.

Die 15 Minuten sind Fahrfreude pur. Der Motor ächzt und knallt, der Wind weht uns um die Nasen und die Hupe ist unser bester Freund. Untermalt wird das ganze von einem satten Raggae-Sound. Dieser dröhnt aus dem einzigen elektronischen Bauteil, das an diesem Gefährt wirklich gut funktioniert. Oskar sitzt am Fenster und bekommt das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Mir geht es auch so. Es ist so herrlich anders als zuhause.
Am Busbahnhof in Negombo angelangt, gibt es erstmal eine Erfrischung, bevor wir uns zu Fuß Richtung Fischmarkt, Meer und Lewis Place aufmachen.

Auf dem Weg wird eines schnell klar. Sri Lanka hat ein Müllproblem. Es ist erschreckend und traurig zugleich. Der Hafen stinkt und steht vor Müll. Das Wasser ist grünlich trüb. Ich befürchte, dass es nicht die letzte Begegnung mit Abfall bleiben wird. Es ist eine Frage, die mich schon seit geraumer Zeit umtreibt. Wie kommen wir aus dieser Nummer wieder raus, was wird aus uns bei all dem Müll. Hier, in Ländern die nicht den Luxus einer funktionierenden Abfallwirtschaft haben, wird die Problematik deutlich sichtbar. Umso mehr sollte ich mir Gedanken machen, warum auch bei uns in Deutschland immer mehr in Plastik gepackt wird.