Lewis Place

Auf dem Weg zum Fischmarkt werden wir dauernd von Tuk Tuk Fahrern angesprochen. Wir wollen lieber zu Fuß weiter, was hier insbesondere bei Touristen eher unüblich ist. Die Customs House Road führt uns entlang der Negombo Lagoon. Ich kann der Lagune leider nichts romantisches abgewinnen. Zwischen Fischerbooten und Wracks stapelt sich der Müll. Plastikflaschen und Tüten treiben zwischen Treibgut und Fischernetzen. Es stinkt nach Diesel und verwestem Fisch. Das Wasser ist trüb grünlich weiß. Auf einem Steg angelt ein alter Mann mit einer Schnur in dieser Brühe. Neben all dem Müll fällt noch etwas auf, herrenlose Tiere, meist Hunde. Sie wirken wie die Schiffswracks, mit zerschlissener Haut dümpeln sie in den Tag, niemand kümmert sich um sie, ohne Aufgabe und Halter. 

Der Fischmarkt ist bereits geräumt. Zumindest die Händler haben den Platz verlassen. Über die Fischreste und Mülltüten machen Sie Krähen her. Der ganze Platz ist gesäumt von Abfällen des Tages und Plastikmüll. Kaum vorstellbar, dass hier Stunden zuvor noch Meeresfrüchte feil geboten wurden. 


Das Meer liegt hinter dem Fischmarkt, man kann es riechen, leider überdeckt der Gestank von totem Fisch und Müll jede frische Briese, die aufs Land zieht. Ein Tuk Tuk Fahrer hält an und fragt wohin wir wollen. Wir wollen zum Lewis Place und so steigen wir in unser erstes Tuk Tuk. Drei Kilometer weiter und um 300SR ärmer steigen wir auf der Lewis Road aus und gehen zu Fuß weiter. 

Die Straße ist gesäumt von Läden und Boutiquen, Gemüsemärkten und Anwohnern die Essen anbieten. Dazwischen finden sich Caromplätze vor Schulen. Ich zeige Oskar was Carom ist, allerdings verweilen wir nur kurz und so geht es weiter die Straße hinauf. 


 Ich entdecke einen Handyshop und kurz darauf haben wir unsere erste Sri Lanka Prepaidkarte. Irgendwas um 2Gb Daten und 100 Minuten Inlandsanrufe inklusive. Für 10$ ist der Deal ok, Zeit es zu testen bleibt nicht, wird schon klappen. 

Es ist inzwischen früher Abend und wir bekommen Hunger. Hatten wir auf dem Weg nicht ein nettes Restaurant gesehen? Ein Blick in unseren Sri Lanka Guide bestätigt den ersten Eindruck. Auch wenn im „The Lords“ noch niemand sitzt, fragen wir nach einem Tisch und werden freundlich empfangen. Oskar bestellt einen Mangosaft und ich eine Mango-Chili-Margerita. Beides schmeckt hervorragend. Das gilt auch für das Essen. Das Restaurant ist eine top Adresse. Während wir bei Margerita und Lime-Orange-Juice warten, bekommen die Kinder vom Inhaber Fischfutter und dürfen im hinteren Teil des Restaurantgarten die Koi füttern. Nach dem Essen entdeckt Oskar ein kleines Becken in dem Fische die Pediküre übernehmen. Ein Restaurant mit Fisch-Spa, eine absolute Besuchsempfehlung. 


Während wir auf das Tuk Tuk warten, das uns nach Hause bringt, schläft Mathilda ein und im Tuk Tuk erwischt es außer mir auch Anne und Oskar. Es war ein langer erster Tag voller neuer Eindrücke.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert