Die Erste Nacht in Dambulla ist dank Klimaanlage, Moskitonetz und gutem Bett sehr entspannt. Wir haben uns entschlossen noch eine Nacht länger zu bleiben, um nach Sigiriya zu fahren. Dort gibt es eine alte Tempelanlage auf einem Berg und die Wolkenmädchen, alte Zeichnungen in luftiger Höhe. Unser Vermieter hat uns geraten früh loszufahren und so sitzen wir um 7:30 bereits bei Tee und Toast am Frühstückstisch. Der Tuk Tuk Fahrer wartet bereits und bringt uns eine halbe Stunde später zum Eingang der Anlage.
Der Eintritt ist mit 30$ pro Person selbst für Touristen recht happig, da die Kinder unter 6 sind zahlen sie noch nichts. Am Eingang zum Wassergarten müssen wir kurz warten, es ertönt die Nationalhymne und der Betrieb steht für 5 Minuten still.

Nach wenigen Treppenstufen betreten wir den am Fuße liegenden Garten. Die Teiche und Gräben sind beeindruckend. Die Anlage ist teils gemauert, teils in den Stein gehauen und über allem thront der Monolith, gewaltig hoch. Da es noch nicht so überlaufen ist, nehmen wir uns die Zeit und sehen uns in den Gärten um. Vor der letzten Ebene liegt links ein achteckig geformtes Becken mit gut 25m Durchmesser. Am trockenen Grund in ca 6m Tiefe sucht ein Waran nach Nahrung. Wir sind ein wenig froh das imposante Tier aus der Entfernung in Ruhe beobachten zu können.
Auf der letzten Ebene, kurz vor dem Aufstieg entscheiden wir uns Rast zu machen. Oskar und Mathilda erklimmen einen Fels auf den Jahrhunderte alten eingehauenen Stufen. Ob sie sich bewusst sind, wie geschichtsträchtig diese Steine sind, als sie von oben stolz herabwinken?
Wir machen uns an den Aufstieg, wo uns bereits Schilder auf einen möglichen Hornissenangriff aufmerksam machen. Wir hatten davon gelesen, man solle sich ruhig verhalten und im Falle eines Angriffs würde der Berg gesperrt. Außerdem solle man leise sein. Diese Warnung nehmen sogar die Kinder ernst.
Die Treppenstufen sind recht steil, Oskar und Mathilda haben aber ihren Spaß und diskutieren noch ein wenig über stechende Insekten und welchen Sinn diese in der Welt haben. Wir gelangen an eine modernere Treppe, an der sich ein kleiner Stau bildet. Es ist zunächst nicht klar, wohin diese Wendeltreppen auf halber Berghöhe führen, als wir jedoch oben ankommen erkennen wir die Malereien an der Felswand. Wolkenmädchen. Barbusige Frauen in schillernden Farben, vor hunderten Jahren in luftiger Höhe auf den Fels gemalt. Unter uns ist nichts außer Luft und der installierten Plattform. Beeindruckend, wie auch immer die Maler einst ihre Werke hier anbringen konnten.

Der Weg führt uns entlang der Mirror-Wall zur letzten Ebene vor dem finalen Aufstieg zum Palast. Am Fuße riesiger in Fels gehauener Löwentatzen machen wir erneut Rast. Inzwischen sammeln sich einige Besucher und die Treppe hinauf zum Plateau füllt sich. Es mischen sich Affen und Raben unter die Leute, um Reste von der Rast abzugreifen. Auch hier stehen überall Warnschilder vor Wespenangriffen und als ich links den Berg inspiziere wird mir klar warum. Ein gutes halbes Dutzend Nester hängen auf halber Höhe des Berges. Zunächst ist mit nicht klar, dass es sich bei den dunklen Zapfen um die Tiere an sich handelt. Erst als ich mit dem 300mm Objektiv meiner Nikon ein leeres Nest finde und mir daraufhin die schwarzen Nester in voller Vergrößerung ansehe wird mir klar, dass es sich um tausende Hornissen handelt. Einen Angriff eines solchen Volks möchte ich wahrlich nicht erleben.

Wir stellen uns an und es geht langsam den Berg hinauf. Kurz bevor wir die letzte Treppe erreichen sehe ich eine grüne Schlange, die sich die Wand hoch räkelt. Oben fotografiert gerade ein Tourist die Aussicht, und wir warnen ihn, dass sich 30cm unterhalb seines Handys eine Schlange den Weg nach oben bahnt. Es wird ein wenig hektisch, bis ein Mann die Situation mit dem Hinweis auf die Ungefährlichkeit des Reptils entschärft. Letzteres macht sich inzwischen elegant durch das Mauerwerk schlängelnd von dannen. Unsere erste Schlange; Oskar ist ein wenig verschreckt, die Hektik auf der Treppe und vermutlich auch der steile Aufstieg in der Sonne waren anstrengend.
Der Ausblick vom Plateau entschädigt für alle Anstrengungen, Ängste und Hektik. Rundherum freier Blick, man thront über allem, wahrlich ein majestätischer Ausblick.
Den Weg hinab begleiten uns eine Gruppe Schulmädchen, die Mathilda zum Knuddeln finden. Sie wird dauernd geherzt und in die Backe gekniffen. So viel Glück hat sie zu verteilen. Unten angelangt sind wir uns einig, Sigiriya sollte man gesehen und bestiegen haben.

Fühl mich zurückversetzt …nur die Hornissen hab ich vergessen 😉 viel Spaß euch noch!
Superschöne Berichte!
Kann mir genau vorstellen wie Oskar und Mathilda die Herzen der locals verzaubern 🙂
Moritz und ich liegen zwar auf der Couch,sind aber während wir lesen irgendwie gefühlt mit dabei.
Habt noch eine tolle Zeit!