Lokalkolorit

Nach den beeindruckenden Eindrücken aus Sigiriya ruhen wir uns in unserer Unterkunft ein wenig aus. Mathilda schläft, Oskar spielt auf der Terasse, Anne liest und ich schreibe ein paar Notizen. Nach einer Weile schaue ich, was Oskar draußen so macht. Ich höre ihn reden, aber mit wem? Neben unserer Unterkunft wohnt nur eine singhalesische Familie. Als ich auf die Terasse komme, sitzt Oskar mit dem Gärtner des Hauses im roten Sand und malt. Als ich näher hinhöre nehme ich ein paar Wortfetzen wahr. „O, S, K, A, R“. Oskar kratzt mit einem Stock Buchstaben in die Erde und zeigt dem knapp achtzig Jährigen, wie man seinen Namen schreibt. Dieser tut es ihm gleich und schreibt in singhalesischen Buchstaben seinen Namen. Es ist ein wunderschönes Bild, wie sich die zwei, ohne eine gemeinsame Sprache zu sprechen, verständigen. Ich sehe dem ganzen eine Weile zu, dieses Land und die Menschen haben uns in dieser kurzen Zeit schon komplett vereinnahmt und wir alle vier genießen es. 


Abends entschließen wir uns ein Restaurant in der Nähe zu besuchen. Es hat gute Empfehlungen bei TripAdvisor und so sitzen wir kurze Zeit später im Tuk Tuk. Das Restaurant ist nicht sonderlich gut besucht, wir werden jedoch sehr freundlich vom Inhaber empfangen und zum Tisch gebracht. Es gibt keine Karte, er fragt lediglich, ob wir eine Gemüsesuppe als Vorspeise möchten. Wir möchten, bestellen aber vorsichtig zunächst nur zwei Teller. Die Vorsicht ist dieses Mal deutlich unbegründet. Nachdem die zwei Kinder probiert haben, werden direkt zwei weitere Portionen geordert, die uns der Chef des Hauses lachend an den Tisch bringt. Es gibt Sri Lankan Buffet als Hauptgang und so lassen wir uns überraschen. Es wird ein großer Teller Reis serviert und dann kommen diverse kleine Schüsseln mit lokalen Spezialitäten. Am Ende steht der Tisch voll mit Leckereien, verschiedenen würzigen Gemüsen und scharfem Hühnchen. Für jeden ist etwas dabei, selbst die Kinder probieren. Während Anne und ich noch bei der Hauptspeise sind, spielen die Kinder schon mit dem Sohn der Besitzer im Restaurant. 


Verständigungsprobleme gibt es auch hier nicht. Erst als es zum Nachtisch traditionellen Curd gibt, sitzen alle wieder am Tisch. Wir sitzen noch ein wenig mit dem Besitzer zusammen und erzählen über unsere geplante Reise. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert